18 September 2015

Erdbeervermehrung durch Ausläufer und Saat

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All die Jahre hat mich gewundert, dass die Erdbeeren, die ich hier angebaut habe, keine Ausläufer bildeten. In diesem Jahr  habe ich einmal Pflanzen gekauft, die schon Ausläufer hatten, um diesjährige Jungpflanzen zu bekommen, die dann im kommenden Jahr evtl. Ausläufer bilden könnten.
Im letzten Jahr im Herbst hatte ich frisch gekaufte Pflanzen, die so aussahen, als ob sie einjährig seien, gekauft und in Rinnen (gegen Eidechsenfrass) in den Garten gesetzt.

Jetzt hat sich Folgendes ergeben. Die Letztjährigen und andere hier zugekaufte Erdbeeren haben tatsächlich Ausläufer gebildet.

In diesem Jahr zugekauft

Im letzten Jahr zugekauft und in einer Rinne in den Garten gestellt

Diegleiche Rinne wie oben mit einer anderen Pflanze
Der Haken ist, dass die Sorten, die man hier kaufen kann, ohne zu wissen, welche Sorten das sind, alle nicht besonders gut schmecken und ziemlich feste Früchte bilden. Sie ähneln den Sorten, die im Frühjahr in Deutschland aus Italien importiert werden.

Zu meiner Verblüffung haben sich hier aber auch Erdbeeren aus Saat entwickelt.
Zuerst hinten in einem bewässerten Beet entdeckt, ohne zu ahnen, woher die Saat kam (vermutlich von Eidechsen verteilt) und dann im Balkonkasten, in den ich die leicht angegammelten Früchte oder Reste von Früchten gelegt hatte.

So sehen sie aus, wenn sie gekeimt sind.

Sämling mit einem Laubblatt. Erst am Laubblatt kann man ahnen, dass das eine Erdbeere werden soll.

Sämling mit zwei Laubblättern

Sämling, der schon wie eine Erdbeerpflanze aussieht.

Das ist der älteste Sämling und der bildet auch schon einen Ausläufer
Bei den Sämlingen sind jetzt die Früchte abzuwarten, um zu sehen, ob die gut schmecken. Sollte das der Fall sein, kann vermehrt werden. Ansonsten kann ich mir ab jetzt den Zukauf sparen, da aus Früchten ja offenbar problemlos Sämlinge entstehen ohne alle Pflege.

Die Ausläuferbildung bei Erdbeeren ist Langtaginduziert, d.h. mit Tageslängen von eigentlich 16 Std. und mindestens 20 Grad Temperatur werden Ausläufer gebildet (Smeets, L; Kronenberg, Hester G. Euphytica 4 (1955) S. 53-57)

Hier sind die längsten Tageslängen 14 h Tageslicht im Juni. Also vermutlich ist die Ausläuferbildung eine quantitative Reaktion, d. h. bei zunehmender Tageslänge wird, je länger der Tag desto schneller, die Ausläuferbildung induziert. Die Blütenbildung ist bei Erdbeeren Kurztaginduziert.

Wetter: Heute kam der angekündigte Regen in Form tiefziehender Wolken. Draussen sind 22 Grad und nass.

Garten:  Zum Glück hatte ich neulich schon nach einigen kurzen Regenereignissen mit dem Anbau für die Regenzeit begonnen und Triticum turgidum gepflanzt und gesät und Knoblauch gesteckt und Mais gesät. Freie Beete gibt es inzwischen genug. Einige Paprikapflanzen, die ich im letzten Jahr im Oktober gepflanzt hatte, die nicht von den Eidechsen völlig dezimiert wurden, stehen noch und haben inzwischen 3 grosse Früchte geliefert. Jetzt sind sie eingezäunt, um zu sehen, was da noch kommt.